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Stephan Kreutz spielt Orgelmusik zum Laetaresonntag: Am 27. März um 17 Uhr in der kath. Kirche Frick

(eing.) Laetare - freue dich, heisst es am gleichnamigen vierten Fastensonntag. Die Mitte der Fastenzeit ist erreicht, das Osterfest naht, der Winter verabschiedet sich langsam, die Natur erwacht, zeigt erste bunte Farbtupfer. Es ist ein Moment, an dem durchgeatmet werden kann, die Gläubigen dürfen an diesem Tag eine Pause einlegen und sich ohne schlechtes Gewissen kulinarisch ein wenig verwöhnen.

Ein Anlass also auch, dieser Freude musikalisch Ausdruck zu verleihen. Traditionell wird seit 2008 jährlich an diesem Laetaresonntag (ausser den beiden letzten Jahren wegen der Pandemie) ein besonderer Leckerbissen auf der klangschönen Orgel angeboten, die seit ihrem Umbau 1976 zu den besten im Kanton gehört.

Gastorganist am 27.März, 17 Uhr, wird der im In-und Ausland bekannte Organist, Lehrbeauftragter für Orgelimprovisationen und Kirchenmusiker Stephan Kreutz sein. Organisatorin der Konzertreihe ist Charlotte Moor. Auf die Besucher wartet ein aussergewöhnlicher Ohrenschmaus, jubilierend, majestätisch, barock, apart und leise mit vielen Bezügen zur Fastenzeit.

Eröffnet wird der Konzertnachmittag mit "Präludium und Fuge e-Moll BWV 548" von Johann Sebastian Bach (1685-1750), einem überwältigend berührenden Meisterwerk in genialer Musiksprache. Souverän entfaltet es sich - schwerblütig zu Beginn, dann überbordend in seiner Ausdruckskraft und seiner heiter perlenden Virtuosität. Kühn und besonders harmonisch danach die Fuge.

Die französische Komponistin Jeanne Demessieux (1921-1968), eine ausgesprochen gute Kennerin der Orgelmusik von Bach, schrieb 1947 das "Attende Domine", eines von 12 Choral-Präludien, musikalisch angelehnt an gregorianische Choräle. Der in Vaduz geborene Joseph Gabriel Rheinberger (1839-1901) stand mit seinem Schaffen am Ende der klassisch-romantischen Epoche, zu seiner Bekanntheit haben vor allem seine Orgelwerke beigetragen. Der von ihm komponierte, wunderbare "Monolog op.162/10" ist eines von insgesamt 12 Stücken für die Königin aller Instrumente. Drei Jahre vor seinem Tod schrieb Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) die "Sonate I f-Moll, op 65/1" als erste von sechs Orgelsonaten. Brillant und leidenschaftlich verzaubert sie mit evangelischen Choralmotiven. Variantenreich fantasievoll wird "Was mein Gott will, das g`scheh allzeit" zitiert – imposant das Finale. Mendelssohn-Bartholdy war nicht nur der anerkannt grösste Musiker der Romantik, sondern auch ein ebenso begabter Organist im 19.Jahrhundert. Seine Sonaten sollen später auch Rheinberger zu dessen Orgelsonaten angeregt haben.

In seinem tonal schwebenden "Triptychon über Laetare Jerusalem" beginnt Stephan Kreutz (1979) mit einer ausgesuchten Melodie, improvisiert weiter in drei Sätzen mal ruhig, mal rauschend, lässt den Noten freien Lauf, unterstreicht damit noch einmal das Thema dieses Konzerts.

Bild: Stephan Kreutz. Foto: zVg