(pd) Der Klingnauer Stausee ist ein Wasser- und Zugvogelreservat von internationaler Bedeutung und steht unter entsprechend strengem Schutz.
Durch Sedimentablagerungen verlandet der Stausee zunehmend. Damit gehen die offenen Wasser- und Schlickflächen verloren, welche für spezialisierte Vogelarten und viele andere Tier- und Pflanzenarten lebenswichtig sind. Ab Juli 2025 setzt die Abteilung Landschaft und Gewässer des Departements Bau, Verkehr und Umwelt Massnahmen um, die der Verlandung entgegenwirken und dem langfristigen Erhalt des Gebiets dienen. Zudem werden zeitgleich weitere Pflegeeingriffe vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis
In einem Stausee bleibt im Laufe der Zeit ein Teil des vom Zufluss bei Hochwasser mittransportierten Gesteins und Feinmaterials liegen. Ohne Eingriffe würde der Klingnauer Stausee dadurch weiter verlanden und die dortigen offenen Flachwasser- und Schlickflächen gingen verloren. Diese wichtigen Lebensräume für Wasser- und Watvögel sind das zentrale Element des Schutzgebiets.
Ab August 2025 – wobei die Installationen bereits ab dem 21. Juli 2025 stattfinden – werden auf insgesamt vier Baggerflächen, jede von etwa der Grösse eines Fussballfelds, die abgelagerten Sedimente bis auf eine Wassertiefe von ungefähr einem halben Meter entnommen. Mit einem Saugbagger wird das Material abgesogen und an Land gepumpt. Dort wird es in grossen Geotextilschläuchen getrocknet, bis es abtransportiert werden kann. Um den künftigen Sedimenteintrag zu reduzieren, wird zwischen den Schilfinseln ein rund 100 Meter langer Damm aus Holz erstellt. Ebenfalls wird der obere Graben verschlossen. Dadurch wird der Eintrag neuer Sedimente – und damit die weitere Verlandung – verlangsamt.
Inselpflege, Stromleitung und schwimmende Brutplattform
Für den langfristigen Erhalt des Wasser- und Zugvogelreservats sowie der Flachmoore sind zudem Pflegeeingriffe auf den Schilfinseln notwendig. Daher werden zeitgleich zu den Baggerarbeiten im See die Schilfinseln gemäht und das Schnittgut abgeführt. Voraussichtlich ebenfalls im gleichen Zeitraum wird der Stromnetzbetreiber die ausser Betrieb genommene Stromleitung entfernen und die Aarekraftwerk Klingnau AG wird eine schwimmende Brutplattform für Flussseeschwalben installieren. Es laufen somit zahlreiche Bemühungen, um den besonderen Natur- und Erholungsraum am Klingnauer Stausee für Mensch und Tier langfristig zu erhalten.